Kuren mit Kind

Die Kurangebote sind speziell auf die Bedürfnisse von belasteten Elternteilen ausgerichtet. Im Rahmen eines dreiwöchigen stationären Aufenthaltes erhalten Sie einen individuellen Therapieplan, der medizinische Anwendungen, Physiotherapie, Bewegung, Sport und psychosoziale Einzel- und Gruppengespräche umfassen kann.

Ziel ist es, die Heilkräfte zu aktivieren und herauszufinden, was es nach der Kur braucht, um die Belastungen im Alltag zu reduzieren.  

Es gibt Kurkliniken, die parallel sowohl Mütter mit ihren Kindern als auch Väter mit ihren Kindern aufnehmen. Die persönlichen Therapiepläne sind optimal auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten und enthalten jeweils mütterspezifische und väterspezifische Angebote. Spezielle Anreisetermine stellen sicher, dass Männer-Therapiegruppen und ein Austausch mit anderen Vätern als wichtiges Element der Maßnahme gewährleistet sind. 

Manche Kliniken haben sich ausschließlich auf Vater-Kind-Kuren spezialisiert. Hier liegt ein besonderer Fokus auf der Behandlung von männerspezifischen Gesundheitsstörungen und einer bewussten Stärkung der Vater-Kind-Beziehung.  

Ist Ihre ganze Familie durch die Pflege eines behinderten Kindes oder eines erkrankten Familienmitgliedes gesundheitlich überlastet, können Sie unter bestimmten Voraussetzungen auch eine gemeinsame Eltern-Kind-Kur in einer Familienklinik beantragen. 

Sie haben ein Recht auf eine Kur, wenn aufgrund der belastenden Familiensituation die medizinischen Voraussetzungen gegeben sind. Häufige Symptome, die für eine Kur sprechen, sind beispielsweise: 

• Schlafstörungen 
• Unruhe und Ängste
• Erschöpfungszustände
• Depressive Verstimmungen 
• Kopf- und Rückenschmerzen 
• Gelenk- oder Atemwegsbeschwerden 
• Magen-Darm-Störungen
• Herz- und Kreislaufbeschwerden

Auch besonders belastende Lebenssituationen, wie alleinerziehend zu sein, ein Familienmitglied zu pflegen oder eine Trauersituation zu verarbeiten, können Anlass für eine Kur sein. 

Voraussetzung für die Antragstellung ist ein medizinisches Attest von einer Ärztin oder einem Arzt. In dem Attest sollten die medizinischen Gründe sowie die persönlichen Belastungsfaktoren stehen. Auch die bevorzugte Klinik, beispielsweise mit einem bestimmten Therapiekonzept oder Behandlungsschwerpunkt, kann als Empfehlung in dem ärztlichen Attest festgehalten werden. Aufgrund des sogenannten Wunsch- und Wahlrechts müssen Krankenkassen den Klinikwunsch der Patientinnen und Patienten angemessen berücksichtigen.

Die Kosten für eine bewilligte Mutter-Kind-Kur oder Vater-Kind-Kur – aber auch für eine reine Mütter-Kur bzw. Väter-Kur – tragen in der Regel die gesetzlichen Krankenkassen, wenn ein ärztliches Attest vorliegt. Auch die Kosten für das mitreisende Kind werden übernommen. Einen Eigenanteil in Höhe von 10 Euro pro Tag müssen Sie selbst bezahlen. Hinzu kommen der Fahrtkostenanteil, Taschengeld und sonstige persönliche Nebenkosten eines Kuraufenthaltes.

Wenn Sie privat krankenversichert sind, prüfen Sie bitte Ihren Vertrag. Private Kassen übernehmen die Kosten für eine Kur nur, wenn Kuren im Vertrag inbegriffen sind.

Kinder, die während des Kuraufenthaltes nicht zu Hause betreut werden können, dürfen ihre Mutter bzw. ihren Vater bis zu einem Alter von 12 Jahren begleiten. In bestimmten Fällen sogar bis 14 Jahre. Sie müssen dafür keine Gesundheitsprobleme haben. Für behinderte Kinder gibt es keine Altersgrenze. Damit Sie sich ganz um Ihre Gesundheit kümmern können, werden die Kinder in den Kurkliniken altersgerecht betreut. Hat Ihr Kind eigene Erkrankungen, können diese vor Ort ebenfalls behandelt werden. Allerdings benötigt Ihr Kind dann ein eigenes Attest der Ärztin oder des Arztes . Eine Beurlaubung von der Schule für die Zeit des Kuraufenthaltes ist möglich.

Hilfe beim Ausfüllen des Antrages, bei der Auswahl einer geeigneten Klinik und den Vorbereitungen zur Kurmaßnahme erhalten Sie unter anderem in den zahlreichen Beratungsstellen des Müttergenesungswerkes, bei der AWO, der Caritas, der Diakonie, dem DRK und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband. Die Beratung und die Unterstützung des Müttergenesungswerkes richtet sich auch an Väter. Eine Beratungsstelle in Ihrer Nähe finden Sie über die Suchfunktion auf dem Internetportal des Müttergenesungswerkes. Die Beratung ist kostenlos.