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Seniorin reagiert auf Schockanruf
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Miese Masche Schockanruf – immer wieder neu aufgelegt

„Hilf mir Mama, ich hatte einen Unfall!“
Eine völlig aufgelöste, schluchzende und hektische Stimme meldet sich am Telefon. Für Hannelore S. ist klar, da muss etwas furchtbar Schlimmes passiert sein! Zeit zum Nachdenken gibt es keine, denn das Telefonat wird sofort an die angebliche Polizeibeamtin übergeben, die sehr ernst den schrecklichen Unfall schildert, den ihre Tochter angeblich verursacht hat.

Miese Masche Schockanruf – immer wieder neu aufgelegt:
Die Geschichten sind altbekannt und ähneln sich häufig: Einmal ist ein Kind bei dem Unfall gestorben, einmal wurde jemand schwer verletzt – oftmals auch kombiniert mit einer Fahrerflucht, die den Vorfall noch schlimmer macht.

So auch in diesem Fall: Die vermeintliche Tochter hat eine Frau überfahren, Fahrerflucht begangen und ist bereits festgenommen. Nur durch die sofortige Zahlung einer Kaution kann sie vor einem Gefängnisaufenthalt bewahrt werden.

Hannelore S. soll sofort zur Bank fahren und 40.000 Euro abheben, in diesem Fall wird ihr sogar ein Taxi vor die Haustür bestellt. Das Schreckensszenario steht, enormer psychischer Druck ist aufgebaut und Hannelore S. fährt umgehend zur Bank, um ihrer Tochter zu helfen.

Wie kann es soweit kommen?
Die Telefonate verlaufen fast immer nach dem gleichen Muster – stets mit dem Ziel, die Angerufenen sofort in einen emotionalen Ausnahmezustand zu versetzen. Ihnen wird keine Zeit gelassen, die aktuellen Geschehnisse zu überdenken. Oft werden die Opfer mit verteilten Rollen drangsaliert: Neben verzweifelten Angehörigen schüchtern vermeintliche Polizeibeamtinnen und -beamte, Staatsanwältinnen und -anwälte und so weiter die Angerufenen ein. Hannelore S. wird sogar per Handy im Taxi zur Bank „begleitet und dirigiert“.

Was rät die Polizei?
• Tief durchatmen, auch wenn die Geschichte noch so dramatisch klingt.
• Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und seien Sie misstrauisch, wenn Sie von einem unbekannten Anrufer mit einem beunruhigenden Sachverhalt und finanziellen Forderungen konfrontiert werden.
• Fragen Sie bei Ihren richtigen Angehörigen persönlich nach oder ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu.
• Geben Sie am Telefon niemals Auskunft über Ihre persönlichen und fi nanziellen Verhältnisse.
• Denken Sie daran: Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizeinotrufnummer 110 an! Das machen nur Betrügerinnen und Betrüger. Wenn Sie unsicher sind, wählen Sie die Nummer 110. Aber nutzen Sie dafür nicht die Rückruftaste.
• Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen.
• Die Behandlung eines Unfallopfers ist niemals von einer vorherigen Zahlung eines Geldbetrages abhängig.
• Informieren Sie im Zweifel umgehend die Polizei unter der 110.

Und Hannelore S.?
Fast hätte der Betrug in diesem Fall geklappt. Letztendlich hat eine aufmerksame Bankangestellte dieses verhindert. Sie war über die Betrugsmasche informiert, reagierte sensibel und konnte Hannelore S. überzeugen, die Polizei zu kontaktieren.

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite der Polizei-Beratung oder unter der Telefonnummer 0221 229-8655.

Sie möchten über weitere Termine oder Informationsveranstaltungen der Polizei Köln informiert werden? Hier finden Sie eine Übersicht der aktuellen und zukünftigen Termine.

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